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Inhalt

1  George Grow Arbeiten Übersicht

2  Die entgegengesetzte Richtung
3  Die Fusion von Hegel und Marx

4  Bücher des Lebens Nachwort

5  Fußnote zu 1: Integration des Schatten, "Die Höhle, die du fürchtest, birgt den Schatz, den du suchst"

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Georg M Grow Arbeiten Übersicht

Auszeichnungen / Ehren- und Arbeitstitel aus Philosophie und Psychologie; Begründer der interdisziplinären Integralen Schule; die lang gesuchte Fusion aus Hegel und Marx; Politikwissenschaft: Das integrale Manifest, "das Ende der Klassenkämpfe und Geburt echter Demokratie"; Literaturphilosoph: "Wald – The Messenger" (Entwicklungsroman: der Protagonist zwischen Wien und Kaschmir ist der neue Faust, Siddhartha, Don Juan); Mystery-Krimi „Die Schicksalserben - Das spirituelle Erbe des vermeintlichen Mörders Edward Kay“ (enthält die sagenhafte Darstellung der realistischen/existenzialen Religion, "der kein Mensch noch jäh entkam und die in jedem von uns wirkt"; Schauspieler bis 9/2005; Karma-Yogi und Begründer des Ersten integralen Yoga; 3 mitreißende Komödien; der glasklare, mit Überraschungen gespickte Erfolgsratgeber "Der Habitus" ("Erleuchtung in 24 Stunden") und 2 politische Schriften (das integrale Manifest und Die integrale

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gesellschaft); Bildungsroman in Jugendsprache „Zwölf Stufen zum geilsten Club der Welt" vom Zwiespalt aus Tradition und Moderne in die integrale Postmoderne; Bild- und Fotoserien, "Kunst und Inhalt", Ausstellungen "Die entgegengesetzte Richtung" aus den "idealen Welten" zur integralen Praxis, "Never Hide" und "You‘re the Integral Republic", Demokratiebewegung ... und das psychologisch-kultische Integral-Yoga (mit vielen schönen Überraschungen, Bildern, Szenen und Neuerungen in Indien und Mexiko); Dokumentar- und Szenefilmer "Gruppenerleuchtung" unter Bedingungen der „Geschäftslosigkeit"; Kunstformate wie "Engel der Welt" oder "Der letzte Schrei(n)", "Der Sinn des Lebens", "Die integrale Gesellschaft", etc. = im Vordergrund stehen bei Grow der „Wissenschaftliche Integralismus“ [und seine Kunst]; "erste Wirtschaftstheorie, in der auch Mensch Platz hat"; Weltformel, Weltethos, Weltkulturzentrum ... in verschiedenen Gattungen der Literatur und darstellenden Kunst meisterhaft komponiert.

Bücher des Lebens -

MINDHUNTERS

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

führt aus der vom Über-Ich und der normativen Umgebung errichteten "idealen Welt" in das unbewusste "Reich der Schatten".

 

Die "ideale Welt", oder wie die Psychologin Karen Horney es nannte, "das idealisierte Ebenbild", ist ein Phänomen auf allen Bildungsebenen. Die Kritik daran ist ein Grundstein förderlicher Prozesse, für Verständnis, Frieden und Evolution und enthält die Aufforderung "Gnothi seauton", Erkenne dich selbst.

 

Große Teile bewegen sich durch ihr "Schattenreich". Dies führt zu massiven Problemen im privaten und beruflichen Leben, in der Politik sowie in der Person selbst.

 

Grundsätzlich gehören alle Ideologien wie Kapitalismus, Sozialismus, Nihilismus, Hinduismus oder Katholizismus ihrer eigenen "ideellen Welt" an und

 

 

 

 

 

 

 

 

produzieren unbewusst ein "Reich der Schatten". Sie machen ein gemeinsames Verständnis unmöglich und verantworten Unheil und Untergang mit, woimmer sie in Erscheinung treten.

Das ist der Grund, warum die "entgegengesetzte Richtung" und die nach George Grow vorerst letzte Periode menschlicher Zivilisation von integraler Charakteristik ist.

 

In diesem Sinne zeigen die Bücher des Lebens keine neue "ideale Welt und kein neues "Reich der Schatten", sondern den Versuch einer ersten realen "Anschauung der Integrität". Überflüssig zu erwähnen, dass es sich um ein Unternehmen handelt und um keine abgeschlossene Arbeit. Und es zeigt, dass es mehr ist als eine Idee, nämlich die Entwicklung eines konsistenten Entwurfs.

 

* Fußnote am Ende der Seite: Die Persona und der Schatten nach C. G Jung

A Quest for More

The George Grow Effect #
Integration of the Shadow #
Never Hide #
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Postmystik in der 3. Generation

"Der Wissenschaftliche Integralismus" #
Kunststil "Real Phantasy" #
Ausstellungen bis zu 35 Showrooms #
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Deutsch Fusion aus Hegel und Marx

Interview mit Übersetzerin MA Kattia Watson

"Wald - Der Jahrhundertroman"

 

 

MA Paul Kachur

"Wald" ist ein Roman in George Grows Serie Bücher des Lebens. Sie ist Träger seine integralen Philosophie, der „wissenschaftliche Integralismus“ mit etlichen Schnittstellen zwischen neuem Verständnis von Spiritualität, Individuum, Staat und Politik.

In gewisser Weise beginnt er in der Tradition von Romanen der Selbstfindung wie William Somerset Maughms The Razor’s Edge, ebenfalls in Indien angesiedelt, oder Hermann Hesses Steppenwolf, der auch mit einem desillusionierten jungen Europäer beginnt, der außerhalb seines vertrauten sozialen Umfelds nach Sinn und Wahrheit sucht.

Der Protagonist, Wald Whittman, sieht sich jedoch als ebenso aufklärerisch wie aufklärungssuchend, was auch in Saul Bellows Henderson the Rain Kingwidergespiegelt wird, dessen wiederkehrende Frage „Why did I go to Africa“ sich hier ähnlich wiederfindet, wenn unser Erzähler dem Protagonisten vorwirft: “I wondered why you went to India”.

Wald wird in der zweiten Person erzählt. Unser namenloser Erzähler, ein Freund aus der Kindheit des Protagonisten, wurde angeheuert, um seine Abenteuer aufzuzeichnen und festzuhalten.

 

Wald selbst hat in Schreiben dilettiert und sich mit dem gesellschaftlichen Leben in Wien beschäftigt. Er war auch an politischen Aktivitäten in Ägypten und im Nahen Osten beteiligt, eher als Berater, denn als aktive Persönlichkeit. Mit der Zeit spürt er, dass ihn dieses Milieu erschöpft, und er sucht Zuflucht, nimmt „Urlaub vom Leben“, zuerst auf seinem Familiensitz, wo er bald merkt, dass er woanders hingezogen wird, und findet sich kurzerhand am Flughafen wieder, einfach weil der Text eines Liedes im Radio ihn dahin dirigierte.

Am Flughafen kommt er zufällig in den Besitz eines Tickets nach Delhi, Indien, und beschließt es sofort auszunutzen. Dort trifft er auf einen Reisebürounternehmer, der empfiehlt, zuerst den Dal-See in Srinagar – die Landeshauptstadt der umstrittenen Provinz Jammu und Kaschmir – zu besuchen, ein Schmelztiegel der Kulturen und Religionen, aber auch ein seit dem 13. Jahrhundert umstrittenes Gebiet, in dem bewaffnete indische und pakistanische Streitkräfte bis heute einen unruhigen Waffenstillstand einhalten.

In diesem Schmelztiegel muslimischer, hinduistischer und buddhistischer Kultur besucht Wald das Grab des Yuz Asaf. Nach einer islamischen Tradition wurde der Bruder Jesu an seiner Stelle gekreuzigt und er selbst floh nach Kaschmir, wo er eine Frau namens Miriam ehelichte und eine Familie gründete. Dies erinnert an Dan Browns The DaVince Code, der uns vor Augen führt, dass es von Jesus viel mehr Legenden gibt, als für das Neue Testament endgültig festgelegt werden konnte, und zu einer noch stärkeren Verflechtung religiöser Traditionen führt, wie zum Beispiel Legenden über Buddha, der einst Byzanz besucht haben soll .

Die Geschichte wechselt zwischen Wien und Srinagar hin und her, während der Erzähler Geschichten über Walds Leben und seine Zeit in Wien erzählt und wie sie seine Ansichten und seinen Charakter geprägt haben. Der Erzähler scheint ein bisschen wie Dr. Watson von Sherlock Holmes zu wirken: verwirrt, aber in gewisser Bewunderung seines Partners, der trotz – oder gerade wegen seiner „spirituellen Anwandlung“ sich mit schönen Frauen, ausschweifenden Partys und ausgedehnten Reisen ein beneidenswertes Leben leistet. Nicht nur in dieser Hinsicht stehen sie dem "alten Marx" weit näher als dem Papst von Rom.

Die Beziehung des Protagonisten zum Erzähler ist nicht wie die zwischen Marx und seinem lebenslangen Freund und Mentor Friedrich Engels, der bei seiner Untersuchung zu den gleichen Ergebnissen kam. Im Gegensatz zu Engels ist der Erzähler skeptisch und prüfend, und er akzeptiert ein Entgelt für seine Mitarbeit. Gemeinsam ist Wald und Marx die Überzeugung, dass das Volk „verschwindet“, je mehr der Staat (mit seiner rationalen Gesetzgebung) vom Volk Besitz ergreift und es zu Staats-Bürgern macht und die schöpferische Kraft, die den Menschen erst zum Menschen macht, in ihm verkümmert.

 

Im Kapitalismus steht nicht die Evolution, sondern die Produktion im Mittelpunkt – eine Perversion, die nicht nur Weltfrieden und Umwelt zerstört, sondern auch das menschliche Wesen. Er erlebt sich – ohne dass es ihm klar zu sein braucht – als unschöpferischer Nicht-Mensch und tritt in dieser Gestalt den ebenfalls von sich entfremdeten Mitmenschen entgegen. Nur aus dieser Sicht ist Wald froh, dass ihn fanatische Terroristen vor sich her treiben – eine Hetzjagd, die ihre Spuren bis nach Kaschmir zieht – und er auf diese Weise zumindest der von „ideologischem Spuk besessenen Bande“ entrinnt.

Interessant ist, dass Wald – wie Marx seinerzeit – mit der Idee einer Revolution operiert. Jedoch benötigen die „ausgebeuteten und geistig lahm gelegten Massen“ eine Theorie, die ihnen hilft „alle Verhältnisse umzuwerfen“. Und diese geistige Waffe will Wald ihnen geben. Es ist im Gegensatz zum Marxismus keine gewaltsame Waffe, und sie richtet sich nicht gegen die Kapitalisten, sondern weckt jene auf, die unter ihm leiden, aber nichts unternehmen, oder um das schöne Bild des Protagonisten zu gebrauchen:

 

„Der Kopf dieser Emanzipation ist der Kopf, ihr Herz der Glaube, dass gemeinsam alles (nicht schlechter, sondern) besser wird“, wobei er unter „Kopf“ zunächst seine Philosophie und unter „Herz“ den Sinn des Lebens (Evolution) und, darin enthalten, echte Demokratie versteht.

Doch in einer Sache kommen er und der „autoritäre Hitzkopf und antisemitische Säufer“ Marx gar nicht zurecht: in der Auffassung über die sakrale Welt. “Marx”, diktiert er seinem Freund, “did his work as a critic of faiths and denominations and not as a critic of spirituality”. Das heißt: Zwar ist, wie Marx und vor ihm Hegel feststellten, die Materie zeitlos, unerschaffen, „das Erste, Grundlegende und Ewige“, doch schließt der Materialismus den Weltgeist Hegels als Geist und Bewusstsein der Materie nicht aus, der sich auch mit dem „Geist, den Augen und den Händen des Menschen“ mehr und mehr bewusst wird.

Bei Hegel, Marx und Grow hat die Geschichte Sinn und Ziel. Aber nicht nur Gott, „das lebendige Universum“, nicht nur der arbeitende Mensch, das Proletariat, und nicht nur der investitionsfreudige Kapitalist sind der Motor der Weltprozesse, sondern sie alle wie auch die natürlichen Prozesse sind der Motor der Evolution.

 

Bei seiner Wahrheitsfindung bedient sich der Geist – so bereits Hegel – gern der großen Persönlichkeiten, weil sie die Entwicklung am schnellsten vorantreiben. Einer von ihnen – Wald – gelangt am 31. März 2008 nach Kaschmir, wo sich eine auf ihn maßgeschneiderte Serie von Zufällen fortsetzt und sein ganzes bisheriges Leben in einem Punkt und Sinn zusammenläuft. Aber „nicht nur der Geist inspiriert den Menschen“, wie er konstatiert, „auch der Mensch inspiriert ihn – wenn auch in beide Richtungen im seltensten Fall merklich.“

Unser anonymer Erzähler ist nach wie vor skeptisch – auch gegenüber Walds zweifellos genialen Erfindungen, deren so viele sind, dass er mit ihnen acht Schauräume füllen und sie fast zur Gänze an Investoren verkaufen konnte. „Inspiration ist nur der Anfang“, sagt er dem Prinzen und seiner bezaubernden Nichte. „Unentwegt werden wir durch Dinge und Menschen inspiriert. Doch erst wenn die Verhältnisse zu ihnen stimmig und zahlreich sind, können sie ein Hinweis auf die Welt und ihr Wesen sein“ – eine seltene Angelegenheit, weil Religion bis heute reaktionär, idealistisch, mitnichten integral verstanden wird.

Walds Biograph tut sich schwer, seine Arbeit fortzusetzen. Schon Hegel überschritt die von Kant gezogenen Erkenntnisgrenzen. Er sprach von einem Weltgeist, lieferte aber keine sichtbaren Beweise für die Existenz eines solchen Wesens. Deshalb besteht für ihn, wie schon Bertrand Russell gegen Hegel einwandte, kein logischer Grund, diese Philosophie letztlich für wahr zu halten.

Doch die Ereignisse rollen ein Glanzstück nach dem anderen aus, wie die Identität von Physik und Metaphysik, der integrale Wert, der Gang des Menschen und der Menschheit in drei Phasen – er gipfelt in der integralen Theorie der Geschichte – und im Kult der Kultur als Schlüssel integraler Erfahrung, in der das „lebendige Universum“ in „Körpersprache“ zu uns spricht – mit Zeichen, mit arrangierten Zufällen und auch mit Wundern, die nicht die physikalischen, aber die Grenzen der Erwartung und der Möglichkeiten sprengen.

Erst als der Erzähler in die Ereignisse, wie wir sie heute in der Lektüre finden, selbst verwickelt und als große Persönlichkeit gefordert ist, öffnet sich ihm eine zweite Sicht, die die Welt über die Dinge hinaus begreiflich macht. Aber auch das muss bezweifelt werden – wie man auch Mohammed bezweifeln kann, wie er in der kleinen Zeltstadt des Prinzen bemerkt. „Alles kann geglaubt oder bezweifelt werden, bis man es selbst erfahren hat.“

Walds spannendes, gefährliches, zugleich aber auch amüsantes und befreiendes Abenteuer wirft unter dem Druck der Ereignisse weitere Bedingungen seiner Behauptungen auf. Entweder sie werden vom Magier, dem Sidhi, dem Prinzen, von seinem schaurig-prominenten Gast, von den Bootsmännern am Pier oder dem kaltschnäuzigen Fotographen aus Pasadena in hitzig-humorigen Debatten zerpflückt oder sie werden in Szenen und Begebenheiten selbst- und vielsprechenden dargeboten.

Wird er in dem mächtigen Prinzen – wie Marx in Engels – einen Partner für seine Revolution des Bewusstseins finden?

Nachdem dieser Bericht fertiggestellt wurde, wird der Erzähler mit Wald weitere Buchprojekte starten. Sie werden als Serie unter dem Titel „Bücher des Lebens“ erscheinen und den „wissenschaftlichen Integralismus“ zum Gegenstand haben. Es werden Sachbücher und unterhaltsame Prosa entstehen, und besonders jene Themen werden hervorgehoben, bei denen großer Rückstand zu verzeichnen ist: Demokratie und Spiritualität statt Ideologie und Religion.

A Quest for More

THE WORLD FAMILY #
THE PEACE MOVEMENT #
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DIE KOMPLEXITÄT DER WELT UND DIE SEHNSUCHT NACH EINFACHHEIT

 

Welche Einfachheit ist heute möglich – und redlich?

Unsere Welt ist komplex geworden. Sei es Migration, Digitalisierung, Multikulti, konkurrierende Ideologien, Religionen, Parteien, Finanzmärkte – nirgends gibt es simple Lösungen. Technologiekonzerne antworten darauf mit künstlicher Intelligenz, Populisten täuschen Souveränität vor, Werbung und Selbsthilfe-Industrie locken mit dem Versprechen des „simplify your life“.

Der interdisziplinäre Autor und Philosoph George Grow geht der weit verbreiteten Sehnsucht nach Einfachheit in einer immer komplizierteren Welt nach. Wie können wir mit den vielen umgehen, das sich der Reduktion auf simple Lösungen sperrt? Welche Form von Vereinfachung brauchen wir, wo ist Reduktion ein Gebot der Stunde?

Diese Fragen scheinen wenig in unsere Zeit zu gehören: Man pflegt die Immunität gegen die Versuchung einfacher Antworten. Einerseits will man der totalitären Vergangenheit Rechnung tragen, andererseits dem „new way of life“ alle Schranken öffnen, was die Wirtschaft und mit ihr aber auch weltumspannende Probleme wie Umweltzerstörung, Klimawandel, Raubbau, Migration, aber auch Probleme des Innen- und des Zusammenlebens ankurbelt.

Das alles betrifft auch die sakrale Welt: Kein Glaube ist vor der Verlockung fundamentalistischer Vereinfachung gefeit, weil der Glaube, sei er sakral, ökonomisch oder politisch, einer unter etlichen ist, die zueinander im Widerspruch stehen. Nicht der Glaube, sondern tiefes Erleben und genaue Beobachtung der komplex erscheinenden Welt ist die Methode, mit der einfache Antworten möglich sind – Antworten, die nicht absolut, aber in allen Dingen richtungsweisend sein können.

Der größte gemeinsame Nenner.

In diesem Buch treffen wir auf eine Ressource, die unsere Sehnsucht nach Einfachheit sinnvoll erfüllen und uns komplexitätsfit werden lassen kann.

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Die Persona (lat. Maske) ist der repräsentative, nach außen gerichtete Aspekt des Ich-Bewusstseins. Durch seine Persona versucht der einzelne Mensch, im sozialen Raum ein mit seinen Ich-Idealen übereinstimmendes Bild seiner Persönlichkeit darzustellen. So dient die Persona meist auch der Anpassung an die soziale Umwelt, insoweit wie man zumindest nach außen hin ein Sozialverhalten zeigen möchte, das den dort geltenden Werten und Normen entspricht.

 

Der Schatten ist gewissermaßen der Gegenpol zur Persona. Zum Schatten gehören Persönlichkeitsbereiche und Verhaltensweisen, die eben gerade nicht dem eigenen Ich-Ideal und in der Regel auch nicht den expliziten Werten des sozialen Umfelds entsprechen.

Da sich das Ich-Bewusstsein meist ungerne diesen "dunklen Seiten" der eigenen Persönlichkeit zuwendet, wird die Ausagierung der eigenen Schattenseiten meist zuerst durch das soziale Umfeld gespiegelt und konfrontiert.

Der Schatten ist Teil des Ich-nahen persönlichen Unbewussten und setzt sich aus all jenen, mit den bewussten Identifikationen des Ich unvereinbaren Aspekten, Neigungen und Eigenschaften eines Menschen zusammen. Solange keine bewusste Auseinandersetzung des Ich mit der Vielzahl unbewusster Schattenseiten stattgefunden hat, werden diese typischerweise nur bei anderen Menschen gesehen.

 

Dies begünstigt den Prozess der Projektion, wodurch unvorteilhafte eigene Persönlichkeitsanteile und Verhaltensweisen unwillkürlich anderen Menschen «angehängt» oder «vorgeworfen» werden, auch wenn dies objektiv nicht oder nur in geringem Masse zutrifft. Mehr als andere neigen Konformisten dazu, autoritäre "Scheiterhaufen" zu errichten, "Ketzer" zu verfolgen, Andersdenkende zu vernichten.

Die Auseinandersetzung mit dem Schatten, d. h. dessen Integration durch Bewusstwerdung, zurückgenommene Ausagierung oder Wandlung, stellt einen wichtigen und unabdingbaren Schritt auf dem Weg zur Ganzwerdung oder Individuation der Persönlichkeit dar.

 

George M Grow "Never Hide"

In der "entgegengesetzten Richtung" liegen die von der Persona verdrängten Aspekte und unentdeckten Schätze, die dem sozialen Raum entzogen wurden. Dieser Entzug stellt ein vorwiegend moralisches Problem dar, das vom Individuum beträchtliche seelische Anpassungsleistungen erfordert. Hierzu bedarf es verstärkter Leistungen in Introspektion und Reflexion des eigenen Verhaltens und auf soziologischer Ebene einer gesamtkulturellen Leistung, die den Kampf gegen die nach außen projizierten Schatten "spielerisch" zurücknimmt. Die "entgegensetzte Richtung" führt in die Tiefen des eigenen und kollektiven Bewusstseins. In ihnen ist reichlich davon zu finden, was uns wirklich fehlt und wonach wir uns insgeheim sehnen.

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